Bei 33 Grad Celsius im Sportpark Unterhaching mussten sich an diesem Sonntag, den 20.08.2023, die Munich Ravens Rhein Fire mit 23:60 geschlagen geben (10:7; 6:19; 7:28; 0:6). Rhein Fire bleibt damit auch nach 10 Spielen unbesiegt, die Munich Ravens haben nur noch geringe Playoff-Chancen.
Die Worte von Coach Shoop an das Team vor dem Spiel waren deutlich: Heute zählt jeder einzelne Punkt. Denn um mit dieser starken Rhein Fire Offensive mithalten zu können, mussten so viele Punkte wie möglich her. Und die Ravens kämpften, aber es reichte nicht aus, um den Favoriten wirklich unter Druck zu setzen. QB Chad Jeffries brachte von 59 Pässen nur 38 an den Mann, er erzielte insgesamt 402 Yards. WR Markell Castle war mit 149 Passing Yards heute wieder der beste Receiver und führt die Receiving Liste der Liga weiterhin an. Auf Seiten von Rhein Fire war RB Glenn Toonga mit 159 Rushing Yards am effektivsten.
Trotz den hohen Temperaturen war die Stimmung im Alpenbauer Sportpark ausgelassen. 5.011 Zuschauer sahen sich das Spiel an, davon auch gut 200 mitgereiste Fans aus Düsseldorf. Beide Defensiven waren zu Beginn an konzentriert und ließen in den ersten 10 Minuten keine Punkte zu. Die Munich Ravens brachten sich dann in eine gute Ausgangsposition an die 11 Yard-Linie. QB Chad Jeffries suchte seine WR, die Defensive von Rhein Fire unterband aber alle Anspielstationen. So kickte K Rob Werner 3 Minuten vor Ende des ersten Viertels die Ravens zu den ersten Punkten und den neuen Spielstand: 3:0
Der Kickoff-Return von Rhein war effektiv, deren Offensive durfte von der 54 Yard Linie starten. Rhein Fire hatte in diesem Drive ein leichtes Spiel – durch einen hohen Pass von QB Jadrian Clark auf WR Justin Schlesinger in die Endzone und dem anschließenden guten Extrapunkt durch K Sebastian van Santen stand es kurz danach 3:7.
Doch dann kam das Traum-Duo QB Chad Jeffries und WR Markell Castle: Mit einem schnellen Pass in die Mitte und einem Wahnsinns-Lauf von WR Castle von insgesamt über 75 Yards ließ er der Rhein Fire Defensive keine Chance. Die Ravens übernahmen die Führung mit 10:6. Doch die Rhein Offensive blieb unbeeindruckt. Mit einem Pass auf den völlig freistehenden WR Anthony Mahoungou erzielten sie im Anschluss den nächsten Touchdown (10:13).
Durch einen Fumble von QB Chad Jeffries bekam Rhein Fire direkt an der 50 Yard Linie wieder den Ball und konnte ihren nächsten Angriff starten. QB Jadrian Clarke hatte viel Zeit und fand dann über knapp 45 Yards seinen WR Anthony Mahoungou in der Endzone. Der Extrapunkt war nicht gut, somit stand es kurze Zeit später 10:19. Die noch zuvor solide spielende Münchner Offensive wirkte ab diesem Zeitpunkt etwas unsicher. QB Chad Jeffries geriet gehörig unter Druck. So hieß es schnell wieder 3rd Down und 10 Yards zu gehen an der 20 Yard Linie. Der Touchdwon gelang nicht und so musste K Rob Werner zum zweiten Fieldgoal ran – 5 Minuten vor der Halbzeit stand es 13:19.
QB Jadrian Clark hatte durch seine gut funktionierende O-Line viel Platz um seine Wide Receiver zu finden. Ein weiterer langer Pass auf WR William Patterson brachte den nächsten Touchdown für die Düsseldorfer und den neuen Spielstand 13:26. Es wurde zunehmend schwieriger für die Münchner Offensive, diesen Rückstand aufzuholen. Wieder mussten sie K Rob Werner aufs Feld schicken, der aber auch hier sein drittes Fieldgoal verwandelte zum neuen Spielstand 16:26. Mit noch 46 Sekunden auf der Uhr und zwei Timeouts durfte die Rhein Fire Offensive nochmal aufs Feld und hatte damit ausreichend Zeit für einen Angriff. Doch CB Justin Rogers hatte etwas dagegen: Mit einer Interception holte er seine Offensive nochmal aufs Feld, doch es war nicht mehr ausreichend Zeit auf der Uhr, um daraus vor der Halbzeit Kapital zu schlagen.
Auch in der zweiten Halbzeit startete Rhein Fire direkt mit Dampf. Ein Kickoff-Return brachte WR William Patterson an die 30 Yard Linie in der Hälfte der Ravens. RB Glen Toonga lief in Richtung Endzone und feierte etwas zu früh seinen Touchdown, denn CB Justin Rogers hatte Toonga den Ball rechtzeitig aus der Hand geschlagen. Doch es änderte leider nichts daran, dass im nächsten Play Toonga sich dann in die Endzone kämpfte und den nächsten Touchdown erzielte. Es stand 33:16. Ab diesem Zeitpunkt war es nicht nur heiß im Stadion, sondern es wurde auch immer heißer auf dem Spielfeld: Viele Flaggen und viele schwierige Schiedsrichterentscheidungen brachten das Stadion ordentlich zum Kochen. Beide Teams lieferten sich auch ein kleines Gerangel, was zu einer Disqualifizierung vom Rein Fire Center Joachim Christensen führte. Aber das tat deren Offensive keinen Abbruch, sie war ab diesem Zeitpunkt einfach nicht mehr zu stoppen. WR Harlan Kwofie vollendete diesen Drive daher zum neuen Spielstand 41:16.
Die Münchner Offensive fand bis dahin gegen die stark verteidigenden Rhein Fire keine Antworten. Erst mit einem langen Pass von QB Chad Jeffries auf WR Marvin Rutsch brachte die Münchner wieder in die Nähe der Redzone. In einem weiteren guten Pass auf WR Rutsch konnten die Münchner 5 Minuten vor Ende des dritten Viertels erstmals wieder aufholen. 23:40 stand es nun.
Doch Rhein Fire stellte unmittelbar den alten Abstand wieder her: mit einem Touchdown von TE Tim Sauerland erhöhten die Düsseldorfer auf 23:47. Im anschließenden Drive der Münchner unterbanden die Düsseldorfer in ihrer Redzone jeden Touchdown-Versuch, das Spiel war zu dem Zeitpunkt längst entschieden. Mit einem Lauf von RB Sergej Kendus erhöhten die Düsseldorfer dann nochmal auf 23:60 zum Endstand.
Was noch zu Beginn wie ein Spiel auf Augenhöhe wirkte, wurde schnell von den bis dato ungeschlagenen Rhein Fire dominiert. Jetzt gilt es, diese Niederlage schnell abzuschütteln: Am kommenden Samstag, den 26.08.2023, müssen die Ravens schon wieder beim nächsten Spiel in Mailand ran.
Foto: Steve Bunkahle