Es war das letzte Heimspiel und auch das letzte Saisonspiel der Munich Ravens in ihrer allerersten European League of Football Saison. Ganz im Sinne des bayrischen Mottos „Hoamcoaming“ wurde dieser Sonntag im Sportpark Unterhaching besonders gefeiert. Fans kamen in bayrischer Tracht, die Spieler übergaben beim Einlauf Rosen an ihre Familien und Freunde und am Ende stand der von den Ravens in dieser Saison deutlichste erzielte Sieg auf der Anzeigentafel: 55:0 (20:0; 7:0; 21:0; 7:0). Für das Erreichen der Playoffs reichte es zwar nicht (dazu hätten die Ravens mehr als 100 Punkte heute erzielen müssen), dennoch lieferte das Team eine Galavorstellung vor 5.204 Zuschauern.
Die Barcelona Dragons spielten bis dato eine Saison zum Vergessen. Mit erst 2 Siegen und 9 Niederlagen konnten die Dragons nicht an ihre tolle Vorjahressaison anknüpfen. Und auch gegen die Ravens heute klappte auf dem Spielfeld so gut wie nichts, die nur insgesamt erzielten 223 Yards sprachen Bände. Bei den Munich Ravens funktionierte heute hingegen über vier Viertel hinweg quasi alles: Die Defensive zeigte eine bärenstarke Leistung, die Offensive war kreativ und effektiv, die Special Teams konzentriert und den Dragons immer einen Schritt voraus. Matchwinner war heute demnach das gesamte Team – wobei die Leistung von RB Tomiwa Oyewo aber besonders rausstach: Mit allein heute erzielten 204 Yards knackte er die 1.000 Yard-Linie und ist mit 14 Touchdowns der führende Running Back nach erzielten Punkten. Und auch WR Markell Castle setzte sich heute die Krone für den besten Receiving-Passempfänger auf: 1.580 Yards und 17 Touchdowns gehen auf sein Konto, absolute Ligaspitze. QB Chad Jeffries beendete seine Saison als Offensiv-Anführer unter den Top-3 Quaterbacks der Liga.
Wie beim letzten Spiel gegen die Milano Seamen starteten die Munich Ravens fulminant. Die Defensive unterband jeglichen Raumgewinn der Dragons zu einem 1st Down. Die Offensive der Munich Ravens war direkt hellwach und bewegte sich zielstrebig mit abwechselndem Pass- und Laufspiel in die Redzone der Dragons. RB Tomiwa Oyewo vollendet den Drive mit einem Touchdown. Mitte des ersten Viertels stand es damit 6:0 für die Ravens.
Und die Offensive durfte direkt wieder an der 30 Yard-Linie der Barcelona Dragons auf’s Feld: S Enis Kaser fing im ersten Spielzug die Interception von QB Conor Miller. Mit einem hohen Pass auf WR Markell Castle, der den Ball in der Endzone fing und dem anschließenden guten Extrapunkt, stand es nur eine Minute später schon 13:0 für die Munich Ravens. Die Münchner Defensive lies der Dragons Offensive keine Chance, bis zu diesem Zeitpunkt hatte diese gerade einmal 17 Yards Raumgewinn erzielt.
Die Offensive durfte nach geblocktem Punt direkt an der Mittellinie starten und war somit schnell wieder in Goal-Nähe. Ein Pass durch die Mitte auf WR Markell Castle fand sein Ziel, der anschließende Extrapunkt war ebenfalls gut und damit stand es 3 Minuten vor Ende des ersten Viertels schon 20:0. Mit Ende des ersten Viertels hatte sich die Barcelona Offensive nicht einmal in die Hälfte der Ravens gespielt.
Und es ging munter weiter: RB Tomi Oyewo erlief einen über 50-Yards Touchdown, die Dragons Defensive konnte nur zuschauen. Dragons QB Conor Miller fehlten die Antworten, seine Wide Receiver fingen wichtige Bälle nicht, die Munich Ravens dominierten das Geschehen auf dem Platz. Die Nerven lagen blank bei den Gästen, es kam zu unsportlichem Verhalten der Gäste. Auch ein 50 Yards Field Goal von K Luis Cereceda war nicht gut, damit gingen beide Teams mit einem 27:0 Spielstand in die Halbzeit.
Ein Wahnsinns-Play von QB Chad Jeffries auf WR Markell Castle leitete die zweite Halbzeit ein und die Ravens bauten ihre Führung weiter aus zum Spielstand 34:0. Zum Zuge kamen die Dragons im Anschluss nicht. CB Justin Rogers griff den Fumble zum Turnover auf, den RB Justin Rodney direkt mit einem weiteren Touchdown belohnte. 5 Minuten vor Ende des dritten Viertels stand es damit schon 41:0. Hatten die Ravens beim Spiel gegen die Milano Seamen eine 21:0 Führung noch fast aus der Hand gegeben, war ein Sieg heute zu keiner Zeit in Gefahr, es war nur die Frage, wie hoch wird dieser Sieg werden. Zum Ende des dritten Viertels durfte auch noch WR Marvin Rutsch einen Touchdown durch einen 27 Yards Pass von QB Chad Jeffries erzielen. mit dem guten Extrapunkt ging es dann 48:0 ins letzte Viertel. 9 Minuten vor Ende befanden sich die Barcelona Dragons das erste Mal in der Redzone der Gastgeber. Doch CB Justin Rogers interceptete den Ball, womit auch dieser Drive von den Dragons punktlos blieb.
Die Ravens schalteten trotz der großen Führung keinen Gang runter und so war es wenig überraschend, dass kurz vor dem Ende weitere 7 Punkte auf das Konto der Gastgeber ging: Diesmal durch einen QB-Sneak-Touchdown durch Back-Up QB Lukas von Stumpfeldt und und dem Extrapunkt durch K Rob Werner. Am Ende stand es 55:0, damit erzielten die Ravens mit ihrem letzten Spiel ihren bis dato deutlichsten Sieg.
Von allen in diesem Jahr neu an den Start gegangenen Teams traten die Ravens in dieser Saison am stärksten auf. Wenn auch zu Beginn der Saison die durchgängige Konzentration auf dem Feld oft fehlte, steckte das Team nicht nur zahlreiche Rückschläge durch Verletzungen gut weg, sondern wurde als Team Woche zu Woche immer stärker. Spätestens mit dem Sieg gegen Conference-Sieger Stuttgart Surge in Woche 11 hatten die Jungs ein Statement an die anderen Teams gesetzt.
Sie beenden die Saions mit einem positiven Record (7-5) und auf dem dritten Platz ihrer Conference hinter den Tirol Raiders und den Stuttgart Surge. Sie waren bis zuletzt ‚in the hunt‘ für die Playoffs und Spieler wie WR Markell Castle und RB Tomiwa Oyewo haben gute Chancen auf den Award „Offensive Player of the Year“. Die anderen Teams wissen: Die Ravens haben sich diese Saison nur warmgespielt. Nächstes Jahr will man sich am besten mit dem Conference-Sieg direkt das Playoff-Ticket sichern. Und auch für die Munich Ravens Fans gilt: Nach der Saison ist vor der Saison. Schon jetzt gibt es die Dauerkarten für die Saison 2024 zum Spezialpreis zu kaufen. Alle weiteren Infos dazu gibt es hier.
Foto: Steve Bunkahle