An diesem Samstag gab es im Tivoli Stadion in Innsbruck die zweite Auflage des allerersten Franchise-Spiels der Munich Ravens. War das erste Spiel mit insgesamt 96 Punkten ein wahres Offensivspektakel, überragte diesmal auf beiden Seiten die Leistung der Defensive. 57 Minuten führten die Munich Ravens, wenn auch nur mit knapp mit vier Punkten. Am Ende mussten sie sich dennoch mit 24:25 (7:7, 17:6, 0:6, 0:6) geschlagen gegeben. Die Revanche zu Spiel 1 blieb damit aus.  

QB Chad Jeffries brachte 17 von 33 Pässen für 257 Yards mit 2 Touchdowns und einer Interception an. WR Markell Castle hatte 5 Catches für 164 Yards und 2 Touchdowns und knackte damit als erster Spieler in dieser Saison die 1.000-Yards-Marke. RB Tomiwa Oyewo kam bei 22 Läufen auf 99 Yards und einen Touchdown. DB Joschka Bartz fing eine Interception und DB Justin Rogers eroberte einen Fumble.

Die Raiders Tirol schickten zuerst ihre Offensive aufs Feld. WR Philipp Haun fing einhändig einen Pass von 30 Yards knapp an der Außenlinie. Der Coach der Munich Ravens sah ein Out of Bounce und warf eine rote Flagge. Das Play wurde überprüft – allerdings von den Referees für die Raiders entschieden. Der Drive endete für die Tiroler in der Endzone und so stand es nach 4 Minuten 7:0.  

Ein Personal Foul an RB Tomiwa Oyewo brachte den Ravens gleich im ersten Drive zusätzliche 15 Yards Raumgewinn ein. Ein 32 Yards Pass auf WR Markell Castle, der den Ball zum Touchdown trug, zählte zunächst nicht. Doch die Munich Ravens machten im Replay einfach nochmal das Gleiche – wieder fand QB Chad Jeffries seinen WR Markell Castle über 32 Yards. Diesmal zählte der Touchdown und das Spiel war nach nur zwei Drives ausgeglichen.

Die nächsten beiden Drives blieben punktlos, die Defensiven hielten gut dagegen. Mit einem Spielstand von 7:7 ging es in das zweite Viertel und die Munich Ravens waren am Zug. RB Tomiwa Oyewo entschwandt den Raiders immer wieder und holte zunächst wichtige Yards Raumgewinn. Doch die Defensive durschaute die Plays der Ravens und stoppte sie an der 10 Yard Linie. So musste K Rob Werner aufs Feld, der immerhin 3 Punkte über ein Field Goal erzielen konnte.

Im Gegensatz zum ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams, hielt sich das Offensivspektakel diesmal in Grenzen, die Defensiven hielten auf beiden Seiten stark dagegen. Viele Flaggen auf beiden Seiten machten das Spiel zeitweise zäh. Nach insgesamt 24 gespielten Minuten stand es daher immer noch 10:7 für die Gäste.

Die Münchner waren die ersten, die der Punkteflaute nach mehreren Drives wieder etwas entgegensetzen konnten. Zunächst kämpfte sich WR Markell Castle an der linken Sideline mit Ball bis kurz vor die Endzone vor. RB Tomiwa Oyewo musste im nächsten Play dann nur die Lücke auf der rechten Seite nutzen und hatte freie Bahn zum Touchdown. 4 Minuten vor der Halbzeit hieß es: 17:7 für die Münchner.

Ein guter Kickoff Return brachte die Raiders anschließend in eine gute Ausgangssituation. Doch ein Pass über 40 Yards von QB Chrisitan Strong in die Endzone blieb incomplete. Die Raiders blieben aber konzentriert und im zweiten Versuch fand QB Christian Strong seinen WR Jarvis Mcclam in der Endzone. Zwei Minuten vor der Halbzeit holten die Raiders damit auf 13:17 auf.

Doch ein Spiel der Munich Ravens wäre unvollständig, wenn es kein Big Play vom Duo um QB Chad Jeffries und WR Markell Castle gäbe. Mit zwei angetäuschten Handoffs irritierte QB Chad Jeffries die Defensive so stark, dass WR Markell Castle sich völlig frei laufen konnte und freie Fahrt in die Endzone hatte. Mit diesem 60 Yards Pass überschritt WR Markell Castle in seinem fünften Spiel die 1.000 Yards Marke. Die Raiders konnten darauf zunächst keine Antwort finden und ein Fieldgoal Versuch über 47 Yards von K Rob Werner blieb nicht gut. So verabschiedeten sich beide Teams mit einem Spielstand von 24:13 für die Gäste in die Kabine.

Leider konnten die Munich Ravens ihr Momentum nicht mit in die zweite Hälfte nehmen, der erste Drive blieb ohne große Wirkung und das Team schaffte es nicht aus der eigenen Hälfte heraus. Beide Quarterbacks zeigten im dritten Viertel bei ihrer Passgenauigkeit mehr Fehleranfälligkeit.

Es blieb daher bei einigen ergebnislosen Drives mit kaum Raumgewinn auf beiden Seiten. Eine Interception von S Mathias Rebl setzte kurz vor Ende des dritten Quarters den Drive der Munich Ravens ein Ende und die Raiders zogen durch einen Touchdown auf 24:19 auf. Eine 2-Point-Conversion wurde von der Ravens Defensive verhindert.

Auf den Pick Six hatten die Munich Ravens keine Antwort. Bei den Münchnern kam ein aus vorherigen Spielen bekanntes Muster zu Tage: eine starke erste Halbzeit, aber eine schwache zweite Halbzeit. Ein geblockter Field Goal-Versuch brachte die Raiders Offensive an der 60 Yard Linie in eine gute Ausgangssituation. Die Defensive der Raiders hielt damit 10 Minuten vor Schluss ihre Offensive weiterhin im Spiel.

Ein starker Catch von TE Richard Weber durch die Mitte brachte die Raiders an die 25 Yards Linie, es folgten weitere 10 Yards Raumgewinn und ein 1st Down & Goal. Dieser Versuch endete allerdings an der 1 Yard Linie mit einem Fumble der von CB Justin Rogers gecovert wurde.

Die Offensive der Ravens konnte allerdings auch diesen Turnover nicht. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt ein wahrer Krimi. Es wurde deutlich, die Raiders wollen unbedingt die Führung übernehmen. Vier Minuten vor Schluss fanden sich die Raiders wieder in der Redzone der Ravens. Und diesmal klappte es: Sie drehten das Spiel mit einem Touchdown durch WR Philipp Haun. Die 2-Point-Conversion blieb erfolglos und so hieß der neue Spielstand 25:24 für die Raiders. Die Führung war allerdings knapp, zu diesem Zeitpunkt war noch alles offen.

Die Munich Ravens kämpften sich nach vorne aber die Defensive der Raiders hielt dagegen. Die Stimmung im Tivoli Stadion kochte, was es den Gästen nur noch schwerer machte. Unnötige Fumbles und ein zu später Pass von QB Chad Jeffries ließen auch den letzten Hoffnungsschimmer für einen Sieg der Münchner erlischen. Am Ende siegten die Raiders Tirol knapp mit 25:24. Für die Munich Ravens heißt das nun: 3 Siege und 4 Niederlagen in insgesamt sieben Spielen.

Foto: Steve Bunkahle