Glanzleistung trotz Hitze: Munich Ravens feiern größten Sieg in der ELF-Geschichte

Bei strahlendem Sonnenschein und 30 Grad Celsius empfingen die Munich Ravens an diesem Sonntag in ihrem vorletzten Heimspiel die Barcelona Dragons. Die Hitze schien die Münchner keineswegs einzubremsen: Sowohl Offensive als auch Defensive brillierten im Sportpark Unterhaching vor 3.488 Fans und zeigten, dass sie unbedingt ihren Playoff-Platz haben wollen. Sie ließen den Barcelona Dragons keine Chance und besiegten sie mit 90:0 (14:0; 21:0; 21:0; 34:0). Es ist der bis dato höchste Sieg der Munich Ravens seit ihrem Bestehen mit der größten je erzielten Punktedifferenz und der größten Führung, die jemals in der European League of Football von einem Team erzielt wurde.

Spieler des Spiels war DE Johannes Zirngibl, der nicht nur 5 Tackles auf sein Konto brachte, sondern auch einen Tackle for Loss und insgesamt 3 Sacks verzeichnete. Junior Nkembi und Wael Nasri hatten ebenfalls einen Sack. Malik Stanley, Marvin Rutsch, Justin Rodney und Tomiwa Oyewo erzielten jeweils zwei Touchdowns, Benedikt Pohler erlief drei Touchdowns. K Rob Werner verwandelte 12 von 13 Extrapunkten – und erzielte damit insgesamt 925 Yards. WR Marvin Rutsch holte sich den Rekord der meisten Catches, die je von einem Spieler in der Geschichte der European League of Football gefangen wurden.

Trotz Hitze: Munich Ravens starten eiskalt und effizient in erste Hälfte

Die Katalanen durften mit ihrer Offensive zuerst aufs Feld, wurden aber direkt nach vier Versuchen und ohen Raumgewinn zum Punt gezwungen, nachdem sogar der erste Pass von QB Grant Beucler fast intercepted wurde von S Deyleon Williams. Die Münchner Offensive war hingegen direkt hellwach und zeigte einen konzentrierten und effizienten ersten Drive: Die RB Justin Rodney fegte gleich mal für 20 Yards über das Feld, es folgte ein scharfer Pass durch die Mitte auf WR Malik Stanley an die 35 Yard Linie. Ein Pass in die Endzone auf WR Marvin Rutsch rutschte diesem erst über die Finger, er konnte den Ball allerdings in letzter Sekunde noch fangen – Touchdown für die Munich Ravens. Auch der Extrapunkt von K Rob Werner war gut. Nach sieben gespielten Minuten stand es somit 7:0 für die Hausherren.

Die Dragon versuchten es daraufhin zunächst über ihr Laufspiel. Die Ravens Defensive gab dem QB Beucler keine Chance zum Werfen, die Safety Marco Schlabitz und Jonas Gürntke holten sich ihren ersten Sack in diesem Spiel. Schnell durfte die Münchner Offensive wieder aus Feld, ein kurzer Punt der Dragons an ihre 45 Yards Linie brachte sie in ein ausgezeichnete Lage, die RB Justin Rodney direkt mit einem Lauf von über 15 Yards durch die Mitte nutzte. QB Chad Jeffries entging dem Blitz, fand WR Malik Stanley, der sich über 20 Yards in die Enzone den Weg bahnte. Vier Minuten vor dem Ende des ersten Viertels erhöhte sich der Spielstand somit auf 14:0.

Die Dragons fanden daraufhin ihre erste wirklich Lücke durch die Ravens Defensive mit RB Tony Williams Jr. Doch es blieb das einzige nennenswerte Play der Katalanen, die bis zu dem Zeitpunkt es noch nicht einmal aus der eigenen Hälfte rausgeschafft hatten. Doch die Münchner konnten davon diesmal nicht Kapital schlagen und mussten Punter Lewin Adrom das erste Mal aufs Feld schicken.

Das zweite Viertel startete wie das erste – mit einer Fast-Interception von S Deyleon Williams. Doch die Dragons kämpften sich aus ihrer Redzone an die eigene 40 Yard-Linie. Durch eine Pass Interference von CB Junior Nkembi kam die Dragons bis an die 28 Yards-Linie, es war an diesem Tag das erste Mal, dass sich die Dragons in der Hälfte der Münchner befanden. Aber sie zwangen sich selbst durch Strafen dazu, einen vierten Versuch auszuspielen, doch die Ravens Defensive hielt stand. Die Münchner Offensive nahm die erneute Chance zum Scoren gerne an: WR Malik Stanley fing QB Jeffries‘ Pass durch die Mitte, schüttelte die Dragons Verteidiger locker ab und lief über 50 Yards in die Endzone zur komfortablen Führung von 21:0.

Die nächsten Minuten waren von einem ähnlichen Bild geprägt: Die Katalanen versuchten sich mühsam Raumgewinn zu erarbeiten, doch die Verteidigeer der Ravens waren immer einen Schritt schneller. Und die Münchner Offensive zeigte ihre brutal Effizienz. DE Johannes Zirngibl eroberte sogar einen Fumble Recovery an der 25 Yards Linie der Dragons, RB Tomiwa Oyewo verwandelte diese gute Ausgangsposition direkt in einen Touchdown um. Acht Minuten vor der Halbzeit war der Score mit 28:0 bereits mehr als deutlich.

Im Anschluss konnten sich die Katalanen zwar ein zweites Mal in die Redzone der Münchner vorkämpfen, scheiterten aber wieder einer starken Mannabwehr und selbst zu verantworteten Strafen. Und dann machte es die Defensive der Dragons den Münchnern zu einfach. Nach gutem Raumgewinn durch einen Pass auf WR Lorenz Regler, bahnte sich RB Tomiwa Oyewo knapp 40 Yards über das Feld seinen Weg direkt in die Endzone. Zum Ende der ersten Hälfte erhöhte sich das Scoreboard damit auf 35:0.

Barcelona löst sich auf

Und die Münchner machten in Hälfte zwei genau da weiter wo sie aufgehört hatten: Nach einem Pass auf WR Lorenz Regler, warf dieser während eines Tackles den Ball schnell zu RB Tomiwa Oyewo rüber, der freie Fahrt in die Endzone hatte. Der Spielstand kletterte nach gutem Extrapunkt auf 42:0. Doch die Katalanen gaben sich noch nicht auf, kämpften sich wieder einmal in die Hälfte der Ravens vor, doch es gab einfach kein Vorbeikommen an der Defensive der Münchner. DE Johannes Zirngibl und CB Junior Nkembi holten sich sogar die nächsten QB-Sacks.

Quasi jeder Drive der Münchner war heute ein Erfolg: Sechs Minuten vor Ende des dritten Viertels erhöhte die Offensive erneut auf 49:0 durch einen Touchdown von RB Justin Rodney. Die Schicht von QB Chad Jeffries war damit beendet und Back-Up QB Lewin Adrom durfte aufs Feld. Und der sorgte zusammen mit WR Marvin Rutsch für das nächste Highlight: Rutsch bahnte sich samt Ball über das halbe Feld den Weg in die Endzone zum nächsten Touchdown und dieser war dazu noch ein ganz besonderer für Rutsch: Er hat mit über 200 Catches nun die meisten Catches in der Historie der European League of Football. Für die Katalanen wurde es allmählich bitter. Es waren noch immer mehr als 15 Minuten zu spielen, und die Münchner führten bereits mit 56:0.

Die Defensive bemühte sich, aber die Münchner stiegen auch mit ihren Back-Up Spielern nicht vom Gaspedal. RB Benedikt Pohler erzielte zu Beginn des vierten Viertels dann den nächsten Touchdown über einen schönen Lauf durch die Mitte der Redzone. Und er setzte im nächsten Drive noch einen drauf: Nachdem die Dragons in ihrer eigenen Redzone das Ausspielen ihres vierten Versuchs nicht zu einem neuen ersten Versuch verwandelten, hatte Pohler einen kurzen Weg in die Endzone. Doch es kam noch härter für die Dragons: Der Spieler des Spiels, Johannes Zirngibl, eroberte in der Endzone einen Fumble von QB Beucler zum nächsten Touchdown. Die Dragons versuchten es an ihrer Endzone mit einem Fake Punt, der aber ohne Erfolg blieb – die nächste Chance für die Ravens zu scoren. Und es war wieder RB Benedikt Pohler, der seinen dritten Touchdown innerhalb von fünf Minuten erzielte. Mit 83:0 übertrumpften die Ravens damit ihren bisherigen höchsten Sieg der Geschichte gegen die Milano Seamen, doch noch immer waren 10 Minuten zu spielen. K Rob Werner hatte bis dahin von 12 Field Goals 11 verwandelt.

Und die Munich Ravens produzierten weiter Touchdowns wie am Fließband: RB Justin Rodney lief sechs Minuten vor Spielende zu den nächsten Punkten und erhöhte auf 90 Punkte – und damit zum Endstand der Partie.

Foto: Lina Bollig