Die Munich Ravens hatten gute Erinnerungen an ihr erstes Spiel gegen die Helvetic Guards: Am Ende stand es 39:10 und der allererste Sieg der Franchise-Geschichte war eingefahren. An diesem Sonntag hießen die Bayern ihren Schweizer Conference-Gegner aus Wil im Alpenbauer Sportpark Unterhaching zum Rückspiel vor 4.345 Zuschauern willkommen und am Ende stand erneut ein klarer Sieg auf der Anzeigentafel: 35:6 (9:0; 0:6; 20:0; 6:0).
Die Schweizer waren in ihren letzten drei Spielen unbesiegt und hatten sich nach anfänglichen Schwierigkeiten zu einem unangenehmen Gegner entwickelt. Und zur Halbzeit sah es auch nach einem engen Spiel aus: Die Schweizer hatten eine Possession Rate von 19 Minuten, die Münchner hingegen nur eine von 11 Minuten. QB Chad Jeffries warf für 247 Yards, bester Passempfänger war WR Marvin Rutsch mit 84 Yards. In der Münchner Defensive stach vor allem DE Johannes Zirngibl mit 9 Tackels und einem Sack hervor. Dem US-amerikanischen Neuzugang LB Exree Loe gelangen 7 Tackles. Und auch die Special Teams der Münchner machten einen sauberen Job. RB Justin Rodney lief zudem 78 Yards.
Die Munich Ravens starten mit ihrer Defensive gleich furios. DE Johannes Zirngibl blockte den ersten Pass von QB Tristan Noble direkt ab und zwang die Guards zu 10 Yards Raumverlust – der Drive blieb erfolglos. Die Offensive um QB Chad Jeffries startete gewohnt effektiv. Im dritten Versuch gelang es WR Marvin Rutsch durch die Mitte der Schweizer Defensive in die Endzone zu laufen und erzielte damit die ersten 6 Punkte im Spiel. Das anschließende Fieldgoal von K Rob Werner wurde geblockt, so stand es nach 6 Minuten 6:0.
Der darauffolgende Drive der Guards war nur von kurzer Dauer: CB Martin Marcacci fing eine Interception an der 40 Yard Linie, womit die Ravens direkt wieder ihre Offensive aufs Spielfeld schicken konnten. Diese konnte zwar keinen Touchdown erzielen, aber K Rob Werner traf zum 51 Yards Field Goal. So stand es nach 9 gespielten Minuten 9:0 für die Munich Ravens.
Die Helvetic Guards hatten es zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal aus ihrer Redzone geschafft. Und auch die Special Teams brachten die Ravens beim Punt in eine gute Ausgangslage. QB Chad Jeffries suchte daraufhin auch gleich drei Mal seinen WR Markell Castle, überwarf allerdings alle Pässe. Ein „Big Play“ des Münchner Duos blieb bis dahin aus.
2 Minuten vor Ende des ersten Viertels schafften die Guards über RB Silas Nacitas das erste Mal über die eigene 25 Yard Linie hinaus. Und diesmal kämpften sich die Schweizer bis in die Endzone vor: WR Pierre-Yves Dayres fing den 20 Yards Pass zum neuen Spielstand 9:6. Die Defensive der Helvetic Guards schien ab diesem Zeitpunkt erwacht zu sein, unterband wichtige Spielzüge der Münchner und ermöglichten so ihrer Offensive mehr Spielzeit. 5 Minuten vor der Halbzeit geriet die Führung der Münchner, die bis dahin die eigentlich bessere Mannschaft waren, daher in Gefahr.
Doch LB Joshua Akena Marques De Pombal recoverte einen Fumble kurz vor der Endzone und brachte die Münchner somit kurz vor der Halbzeit wieder ins Spiel. Ein zu hoher Snap lies die Fans kurz erschrecken, aber QB Chad Jeffries griff nach, nutzte die kurze Irritierung der Defensive und fand WR Marvin Rutsch für über 20 Yards. Leider konnten die Ravens ihr Momentum kurz vor der Pause nicht weiter nutzen und so ging es mit einem Spielstand von 9:6 in die Kabine für beide Mannschaften.
Die zweite Halbzeit startete für die Gastgeber ähnlich wie die erste Halbzeit: Im ersten Drive gelangen direkt wichtige Punkte: RB Tomiwa Oyewo brachte den Ball in die Endzone zum zweiten Touchdown der Munich Ravens an diesem Tag. 16:6 stand es nach 35 gespielten Minuten. Nach einem Sack von DE Tizian Vogl musste QB Tristan Noble verletzt vom Platz. RB Silas Nacita übernahm kurzerhand die Passgeberrolle – wie auch schon teilweise beim ersten Spiel der Münchner gegen die Guards.
Für die bis dahin besser werdenden Schweizer bedeutete das natürlich einen herber Rückschlag, den die Munich Ravens direkt zu ihrem Vorteil nutzten. TE Philipp Okonkwo bugsierte die Offensive in die Redzone. WR Markell Castle, der am vergangenen Spieltag als erster Wide Receiver in dieser Saison die 1.000 Yards-Marke knackte, konnte mit einem Pass von QB Chad Jeffries seinen ersten Touchdown am heutigen Tag erzielen. So stand es nach knapp 40 Minuten 22:6 und es gestaltete sich zunehmend schwerer für die Gäste hier nachzuziehen.
Kurz vor Ende des dritten Quarters hieß es daher wieder: Touchdown durch RB Tomiwa Oyewo, der wie so oft auch an diesem Tag nur schwer zu stoppen war. Die Münchner bauten ihre Führung damit auf 29:6 aus. Helevetics QB Tristan Noble kehrte zwar nach Behandlung zurück auf das Feld, die Offensive konnte daraus allerdings kein wirkliches Kapital mehr schlagen. Zu diesem Zeitpunkt funktionierte die Münchner Offensive aber fast makellos, RB Justin Rodney erlief 11 Minuten vor Spielende den vierten Touchdwon an diesem Tag zum neuen Spielstand 35:6. Und auch eine späte Interception durch Back-up QB Lukas von Stumpfeld brachte den Sieg in keinsterweise mehr in Gefahr. Die Munich Ravens haben damit ihren Score wieder ausgeglichen (4-4) und können mit einem guten Gefühl in die Bye Week starten.
Foto: Steve Bunkahle